Evangelisch-reformierte Gemeinde Groß Midlum

Geschichte und Baubeschreibung (aus wikipedia)

 
Westseite der Kirche

Die Kirche in Groß Midlum wurde am Ende des 13. Jahrhunderts erbaut. Wegen fehlender Strebepfeiler wird diese gotische Backsteinkirche gerne der Romano-Gotik zugerechnet, jedoch waren so gut wie alle Maueröffnungen von Anfang an gotisch-spitzbogig und von den verlorenen Gewölben sind spitzbogige Schildbögen erhalten. Vor der Reformation war sie dem Heiligen Martin geweiht und gehörte zur Propstei Hinte im Bistum Münster.[1]

Die rechteckige Saalkirche von vier Jochen Länge war ursprünglich mit Gewölben versehen, worauf die noch vorhandenen Schildbögen hinweisen. Am Ostende ist eine halbrunde Apsis angebaut. An der Nordwand sind die kleinen hochsitzenden Fenster original. Die Südwand ist durch hochsitzende Blendnischen und die später vergrößerten spitzbogigen Fenster reicher gegliedert.[2] Das Mauerwerk des Ostgiebels zeichnet sich durch einen Fischgrätenverband aus. Mehrere Umbauten veränderten das Aussehen der Kirche. Am östlichen Rand der Süd- und Nordwand sind Seitenaltarfenster, sogenannte Hagioskope, erhalten.[3] Unter der Apsis wurde im 17. Jahrhundert eine Gruft für die adeligen Bewohner der Burg geschaffen, die heute zugemauert ist. Im Jahr 1839 wurden die Gewölbe entfernt und durch eine Holzdecke ersetzt.

Der mittelalterliche Glockenturm wurde im Jahr 1876 aufgrund von Baufälligkeit abgetragen und nicht aufgebaut. Seitdem waren die Glocken in der Südmauer der Kirche eingebaut. Weil Brettertüren die Schalllöcher meist verschlossen haben, entstand die Redensart: „In Groß Middlum kann man die Glocken nur sehen, wenn man sie hört!“[4] Aufgrund von erneuter Baufälligkeit wurden die Glocken wieder aus der Kirche entfernt und fanden auf einem eigenen Untergestell ihren provisorischen Platz. Eine „Mittagsglocke“ befindet sich seit 1997 wieder im Dachreiter auf der Kirche, nachdem der vorige im 1973 ebenfalls wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste.

Um die Kirche angelegt befindet sich, wie in vielen der ostfriesischen Warftdörfern, der Friedhof. Von ihm verlaufen Verbindungswege strahlenförmig zum Fuß der Warft. Die Kirche ist damit als früherer Rückzugs- und Schutzort vor den Fluten der Nordsee im Mittelpunkt und gleichzeitig am höchsten Platz im Dorf angesiedelt.

Gebäude der Kirchengemeinde
Evangelisch-reformierte Kirche
Am Löschteich 11
26759 Hinte

Die Geschichte der Sanierung

Präludium und Fuge in F Dur (Johann Sebastian Bach) | Orgel in Groß Midlum/Ostfriesland Jan Klaassen

Groß Midlum Jan Klaassen