Leitungsteam Frauenarbeitsgemeinschaft
Vorsitzende:
Pastorin Ute Schulz, Möllenbeck
E-Mail:ute.schulz@reformiert.de
Die Frauen-AG trifft sich in unregelmäßigen Abständen, um Frauentag und Seminare zu planen. Eingeladen sind dazu immer auch interessierte Frauen aus den einzelnen Gemeinden, die der Frauen-AG nicht angehören.
Frauenfrühstück
Am 08. November fand wieder ein gemeinsames Frauenfrühstück der Kirchengemeinden Möllenbeck und Rinteln statt.
Als Referentin war Gretchen Ihmels-Albe, Pastorin für Frauenarbeit in der Evangelisch-reformierten Kirche, zu Gast.
Haben Sie gewusst …,
dass Frauen in der reformierten Kirche erst seit 1969, also seit 51 Jahren, als Pastorinnen ordiniert werden, d. h. auf der Kanzel predigen und Taufen, Beerdigungen, Trauungen und das Abendmahl durchführen dürfen? Wir, die am Frauenfrühstück teilnehmenden Frauen aus Möllenbeck und Rinteln, waren über diese Tatsache überaus erstaunt und manche entsetzt, als Gretchen Ihmels-Albe, Pastorin für Frauenarbeit unserer reformierten Landeskirche, zum Thema „Frauen auf der Kanzel“ referierte. Nicht nur Martin Luther und Johannes Calvin sprachen sich dagegen aus, Frauen von der Kanzel das Wort Gottes predigen zu lassen. „Nur im äußersten Notfall, wenn kein geeigneter Mann zur Verfügung stünde“, ...“ kann die Notwendigkeit eintreten, die das Wort der Frau erfordert,“ hieß es bei beiden. Schon im Mittelalter wehrten sich mutige Frauen wie Katharina Zell und Elisabeth Cruciger gegen dieses Verbot. Selbst Kirchenräte vertraten bis in die siebziger Jahre diese Meinung und gestanden den Frauen nur Aufgaben im Bereich der Diakonie oder Verwaltung zu. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kämpften Frauen darum, studieren zu dürfen und seit 1937 auch Theologie. Besonders spannend und interessant wurde der Vortrag, als wir erfuhren, dass zwei Frauen aus Rinteln, bzw. der Familie unseres Pastors zu diesem Kreis gehörten: Dora Stoevesandt (Tante von H. Stoevesandt), gehörte 1938 zu den ersten Vikarinnen wie auch später Gertrud Buitkamp (Tante von H. Buitkamp), die beide ihre Anstellung in der Kirche für sich und andere Theologinnen erkämpft haben. Dora wurde in unserer Jakobi-Kirche getauft, konfirmiert, verheiratet und absolvierte bei Pastor Horst ihr Vikariat! Wir sind dem Engagement und Kampf für Gleichberechtigung all dieser Frauen dankbar!
Nicht nur Martin Luther und Johannes Calvin sprachen sich dagegen aus, Frauen von der Kanzel das Wort Gottes predigen zu lassen. „Nur im äußersten Notfall, wenn kein geeigneter Mann zur Verfügung stünde“, ...“ kann die Notwendigkeit eintreten, die das Wort der Frau erfordert,“ hieß es bei beiden. Schon im Mittelalter wehrten sich mutige Frauen wie Katharina Zell und Elisabeth Cruciger gegen dieses Verbot. Selbst Kirchenräte vertraten bis in die siebziger Jahre diese Meinung und gestanden den Frauen nur Aufgaben im Bereich der Diakonie oder Verwaltung zu. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kämpften Frauen darum, studieren zu dürfen und seit 1937 auch Theologie. Besonders spannend und interessant wurde der Vortrag, als wir erfuhren, dass zwei Frauen aus Rinteln, bzw. der Familie unseres Pastors zu diesem Kreis gehörten: Dora Stoevesandt (Tante von H. Stoevesandt), gehörte 1938 zu den ersten Vikarinnen wie auch später Gertrud Buitkamp (Tante von H. Buitkamp), die beide ihre Anstellung in der Kirche für sich und andere Theologinnen erkämpft haben. Dora wurde in unserer Jakobi-Kirche getauft, konfirmiert, verheiratet und absolvierte bei Pastor Horst ihr Vikariat! Wir sind dem Engagement und Kampf für Gleichberechtigung all dieser Frauen dankbar!
Und dankbar waren wir auch der Referentin für ihren interessanten und engagierten Vortrag, in dem viel Herzblut steckte. Nach einem ausgiebigen, köstlichen Frühstück endete der Vormittag mit einem Segen.
Herzlichen Dank an das Vorbereitungsteam!
Imke Hermann
Frauensonntag
Frauentag zur Care-Arbeit
Am 9. Februar trafen sich 18 Frauen aus den Gemeinden Möllenbeck und Hannover zum Frauensonntag im reformierten Gemeindezentrum. Die FrauenAG des Synodalverbandes X und Pn. Grace Daeli feierten mit der Gemeinde und einer Tauffamilie einen vielseitigen, inspirierenden Gottesdienst zum Thema Care/ Sorgearbeit.
In der Einstiegsrunde des Frauentages wurde deutlich, wie individuell die Zugänge der Teilnehmerinnen zum Thema „Care/Sorge-Arbeit“ sind. Die Älteren erinnerten sich noch an den Empfang von Care-Pakete nach dem zweiten Weltkrieg, andere an Pflege von Familienangehörigen - mit und ohne Unterstützung professioneller Teams. Wieder andere nannten die Familienphasen für die Kindererziehung und mehr oder minder gelingende Aufgabenverteilung im Haushalt, weitere erinnerten an die Entlastung des/der Erwerbstätigen – vorwiegend der Männer – von der Care/Sorgearbeit in der Familie, aber auch an die niedrigeren Rentenbeiträge durch Teilzeittätigkeit. Das Thema bot persönliche und biographische Zugänge, aber auch den Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und Bewertungen der Care/Sorge-Arbeit.
Die biblische Geschichte von Martha und Maria (Lukas 10, 38-42) regte bereits im Gottesdienst und später in einer Arbeitsgruppe dazu an, sich über die Bedeutung der Sorge für andere und für sich selbst bewusst zu werden. Beides hat für Glaubende Wert und Bedeutung, deshalb kann es in besonderen Situationen immer wieder neue Entscheidungen geben. Und die Solidarität der Sorgenden entlastet in der Care/Sorgearbeit und schenkt allen Freiräumen.
Analysen und Forderungen zur Care/Sorge-Arbeit aus kirchlichem Raum sowie Anregungen zu den Initiativen des EqualCareDays luden dazu ein, eigene Erfahrungen und Beobachtungen einzuordnen. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen als Sorgende und inwieweit sich Frauen mit dieser Rolle gern identifizieren und sie weitergeben…
Sorgearbeit ist Beziehungsarbeit. Das betrifft sowohl die Anerkennung und Achtung der Pflegebedürftigen als auch der Pflegenden, in der familiären und in der professionellen Sorgearbeit. Als Symbol bietet sich das „Netz“ an. Eingebunden in ein Beziehungsgeflecht können die eigenen Grenzen eingestanden und Hilfen geholt werden. In Kleingruppen konnten jede Teilnehmerin ergänzen, was sie bräuchte, um ihre Care/ Sorge-Arbeit ausfüllen zu können: Gespräche in der Familie, professionelle Unterstützung, die Solidarität mit anderen, Ruhephasen, Wertschätzung, „Rentenpunkte“, u. v. a. m.
Die Frauen verabschiedeten sich mit einem guten Gefühl voneinander. Sie waren dankbar für ein schönes, kommunikatives Miteinander. Sie fühlten sich durch den Austausch ermutigt für den Alltag. Sie waren sensibilisiert für Aufgaben, die in Gesellschaft und Politik noch nicht befriedend geklärt sind. Das Thema wird uns alle weiterhin begleiten…
Ein herzliches Dankeschön an die Frauenbeauftragten Regina Becker-Wiers, Andrea Wehking und Christina Neumann für alle Care/Sorge-Arbeiten, die dem Wohlbefinden der anwesenden Frauen dienten. Und ein großes Dankeschön an die Küchen-Crew aus zwei Männern und einer Frau, die uns alle von Care/Sorgearbeit in der Küche entlasteten.
Frauentag am 12. Oktober 2024 in Hannover
Am 12. Oktober trafen sich Frauen aus dem X. Synodalverband zu einem Frauentag in Hannover unter dem Motto „Frauen mit Stehvermögen“.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen und Kennenlernen sind wir zu Fuß in die Innenstadt aufgebrochen zu einer Führung der „stattreisen“ zum genannten Motto.
Am Kröpke wurde uns zunächst Regina Kröpke – Betreiberin des gleichnamigen Cafes – vorgestellt. Weiter ging es durch die Innenstadt zu verschiedenen Stationen, an denen uns Leben und Werk anderer berühmter und weniger berühmter Frauen nahegebracht wurden, u.a. die Tänzerin Marie Wiegmann, deren Ausdruckstanz (The German dance) weltweit berühmt wurde, Cora Berliner, die nach dem 1. Weltkrieg als erste Frau und Jüdin als Regierungspräsidentin bis 1933 in den Staatsdienst gelangte und später vielen Jüdinnen und Juden zur Ausreise verhalft.
Neben adeligen Frauen wie Kurfürstin Sophie von der Pfalz und gebildeten Frauen wie Ada Lessing, die gemeinsam mit ihrem Mann die Volkshochschule gründete, lernten wir auch einfache Frauen wie Oma Dunsen kennen. In Schaumburger Tracht kam sie Woche für Woche mit ihrer Kiepe in die Markthalle Hannovers, um ihre Waren zu verkaufen. Selbst bei der Einweihung ihres Denkmals zum Jubiläum der Markthalle war sie noch mit 93 Jahren dabei.
In einer U-Bahnstation konnten wir die modernen „Säulen der Sinnlichkeit“ von Elvira Bachbewundern – nur spärlich bekleidete Damen… - ganz im Gegensatz zu den tugendhaften Frauen auf den Grabplatten an der Marktkirche, wie Katharina und Johanna Rommel.
Es war ein abwechslungsreicher Gang durch die Geschichte, bei dem uns die Stadtführerin diese und noch andere Frauen lebendig vor Augen führte. Fast allen Frauen gemeinsam ist, dass sie unter teils widrigen Umständen und großer Benachteiligung ein Stehvermögen bewiesen haben, dass uns noch heute Mut machen kann.
Bei Kaffee, Tee und Kuchen konnten wir uns wieder etwas aufwärmen und ins Gespräch kommen.
Zum Abschluss hat Pastorin Elisabeth Griemsmann viele Eigenschaften der kennengelernten Frauen in Verbindung mit der Geschichte der Hure Rahab aus dem Buch Josua gebracht.

